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Gebäudeabdichtung

Eine Außenabdichtung ist ein wichtiger Bestandteil zum Schutz des Gebäudes vor eindringendem Wasser. Ist diese nicht vorhanden oder mangelhaft ausgeführt, kommt es zur Querdurchfeuchtung. Das bedeutet auch bei intakter Horizontalsperre kann Wasser ins Gebäude eindringen und das nicht nur durch die „Saugwirkung“ des Mauerwerks (also Kapillar), sondern im schlimmsten Fall auch mit Druck, wenn das Wasser Aussen nicht abtransportiert wird und sich am Bauwerk aufstaut.

Feuchtigkeit kann so im gesamten Bereich der angefüllten Aussenwände ins Bauwerk gelangen. In den meisten Fällen schachtet man das gesamte Bauwerk bis unter die Bodenplatte auf und bringt eine Aussenabdichtung an. Bei unzugänglichen Stellen oder an Stellen wo das Aufgraben nicht möglich ist, kann man auch auf eine Abdichtung von Innen zurückgreifen. (siehe Menüpunkt „Trockenlegung“, Unterpunkt „Flächensperre“)

Grundsätzlich müssen nach DIN Vorschrift alle erdberührenden Bauteile mit einer Abdichtung zum Schutz vor Feuchtigkeit versehen werden, je nach Lastfall.

  • Lastfall: Bodenfeuchte nach DIN 18195-4 (stark durchlässiger Boden)
  • Lastfall: nichtstauendes Sickerwasser nach 18195-4 (wenig durchlässiger Boden mit Dränung)
  • Lastfall: aufstauendes Sickerwasser nach DIN 18195-6 Abschn. 7.2.2
  • (wenig durchlässiger Boden ohne Dränung bis 3m Tiefe)
  • Lastfall: drückendes Wasser (Grundwasser) nach DIN 18195-6 Abschn.7.2.1 (wenig oder stark durchlässiger Boden)

Achtung!! Auf geeignete Untergründe nach DIN achten!

Zum Nachschlagen:

  • DIN 18195 „Bauwerksabdichtungen“
  • DIN 4095 „Dränung zum Schutz baulicher Anlagen“
  • DIN 18336 „Abdichtungsarbeiten“

Aufbaumöglichkeiten einer Aussenabdichtung

1. Voranstrich:

Grundierung (je nach Untergrund Bitumenlösungen, Reaktionsharz, Kunststoffdispersion, Bitumenemulsionen usw.)

Beispiel-Foto:

Abb.1 Geeigneter Untergrund mit Voranstrich

2. Abdichtung:

  • Bitumendickbeschichtung je nach Lastfall, 1 oder 2 Komponetig, mit Faserverstärkung, mit Polystyrolanteilen, mit Kautschukzusätzen, mit Gewebeeinlage
  • Dichtungsschlämmen starr oder flexibel
  • selbstklebende Bitumenbahnen
  • Schweisbahnen

Beispiel-Foto:

Abb. 2 Zweilagige Bitumendickbeschichtung mit Gewebeeinlage

3. Schutz der Abdichtung:

  • Noppenbahn mit Gleitschicht u. Dränfunktion
  • Perimeterdämmplatten aus Hartschaum o.Schaumglas (darüber muss ebenfalls eine Noppenbahn)
  • Dränplatten

Beispiel-Foto:

Abb: 3 Noppenbahn mit Flies sowie Drainage mit Kontrollschacht

4. Dränage:

  • Dränrohre in Kiesbett und wenig durchlässiger Sohle mit Flies ummantelt

Beispiel-Foto:

Abb. 4 Rollkiesüberbau mit Flies