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Trockenlegung

Was ist und wie funktioniert eine isolierende Hydrophobierung?

Eine Hydrophobierung wird durch ein rein organisches Produkt erzeugt. Es besteht aus einem Spezialpolymer (Kunststoff), welches in sehr dünn-flüssigem Paraffinöl gelöst ist. Dadurch unterscheidet sich eine Hydrophobierungsprodukt gravierend von anderen Produkten und erklärt seine sehr gute Verteilung im Mauerwerk. Zusätzlich bewirkt die extrem niedrige Oberflächenspannung und die Unlöslichkeit in Wasser, dass das ins Mauerwerk eingebrachte Produkt Wasser verdrängt und sich optimal im Baustoff verteilt, wobei an der Porenwand das Polymer als dünner, wasserabstoßender Film zurück bleibt. Die Poren werden regelrecht von innen lackiert und nicht verstopft, was für die Atmung und Dämmung der Wand außerordentlich wichtig ist. Mit Hydrophobierung bezeichnet Verfahren und die Produkte, deren hydrophobierende (wasserabstoßende) Wirkung so hoch ist, dass sie für die Isolierung von Bauwerken gegen Wasser geeignet sind. Gemessen wird diese Wirkung – wie im Punkt „Verschiedene Sperrmethoden im Vergleich“ erklärt – am sogenannten Tropfenrandwinkel. Die Größe des Tropfenrandwinkels zeigt die Kraft der Hydrophobierung an.

Je größer der Randwinkel, umso größer ist die wasserabweisende Kraft des Produktes. Als Hydrophobierung wird bezeichnet, wenn einen Tropfenrandwinkel zwischen 90° und 124° besteht, während die isolierende Hydrophobierung einen Randwinkel von >125° erzeugt und erst hierdurch einige sonst nicht erzielbare Abdichtungsmöglichkeiten eröffnet. Poren müssen also nicht verstopft werden, um den Wassertransport im Mauerwerk zu verhindern.

Die hydrophobierten Poren haben zusätzlich einen großen Vorteil. In ihnen befindet sich, nach der Verdrängung des Wassers, des verdampfen des Paraffinöls und der Trocknung des Mauerwerks, wieder Luft. Hierdurch erhält jeder Baustoff seine natürliche Wärmedämmung zurück. Die Steighöhe des Wassers im Mauerwerk kann berechnet werden (siehe Punkt: Verschiedene Sperrmethoden im Vergleich). Durch solche Berechnungen wird festgestellt, dass Wasser z.B. im Ziegel- oder Naturbruchsteinmauerwerk durchaus einige hundert Meter aufsteigen könnte, wenn es nicht vorher über der Oberfläche der Mauer verdunstet. Die Steighöhe wird demzuvolge in der Praxis dadurch begrenzt, dass die in einer gewissen Zeit aus dem Fundamentbereich nach oben transportierte Wassermenge in irgendeiner Wandhöhe verdunstet ist, da mit zunehmender Steighöhe auch die Verdunstungsfläche immer größer wird. Die pro Stunde nach oben transportierte Wassermenge ist von einigen physikalischen Feinheiten, wie z.B. der Oberflächenspannungsdifferenz zwischen Baustoff und Wasser aber vor allem von der Dicke der Wand abhängig. Für die verdunstende Wassermenge ist die Größe der Verdunstungsfläche ausschlaggebend. Dies gilt aber nur für den Idealzustand mit trockener Umgebungsluft also geringer Luftfeuchte. Ist die Umgebungsluft bereits mit Wasser gesättigt (>95% relative Feuchte), findet praktisch keine Wasserverdunstung aus der Wand mehr statt und das Wasser steigt höher.

Das Zurückdrängen des Kapillarwassers (auch Kapillardepression genannt) in den Fundamentbereich durch Hydrophobierung begründet sich auf den gleichen naturgesetzlichen Gegebenheiten wie das Aufsteigen des Wassers. Für eine Hydrophobierung ist nicht nur eine große Kapillardepression, sondern auch die gute Verteilung des eingebrachten Mittels und dessen Langlebigkeit ausschlaggebend. Man kann die Verteilung im Mauerwerk, welche die einzelnen Präparate haben, an der Anweisung des Herstellers für den Abstand der Bohrlöcher erkennen. Wird ein Bohrlochabstand von 15cm oder weniger empfohlen oder gar eine doppelreihige Injektion gefordert, hat das Präparat entsprechende Verteilungsprobleme oder eine mangelhafte Wirkung. Die von uns verarbeiteten Hydrophobierungsprodukte haben eine außergewöhnlich gute Verteilung selbst in nassem, wassergesättigtem Mauerwerk, dementsprechend kann auf geringe Bohrlochabstände verzichten werden.