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Verkieselungs-Sperren

Verkieselungssperren, auch Gelsperren genannt, stammen aus dem Berg- und Tunnelbau. Sie wurden zum Stoppen von Wassereinbrüchen wärend der Abbauarbeiten entwickelt und besitzen dort wegen ihrer niedrigen Kosten auch heute ihre Daseinsberechtigung. Im Mauerwerk von Wohngebäuden sollten sie grundsätzlich nicht verwendet werden, da man mit der Verkieselungslösung schädliche Salze ins Mauerwerk einbringt bzw. dort erzeugt. Die Erstellung dieser Sperren ist ähnlich wie bei allen Injektionssperren. Allerdings werden meist größere Löcher (25-30 mm) und min. zwei übereinander liegend und um die Hälfte versetzte Lochreihen gebohrt. Durch Verkieselung verstopft man die Poren und Hohlräume im Mauerwerk, nimmt somit die Atmungsaktivität.

Das Injektionsmittel besteht zu 5-10% aus Wasserglas, zu 85- 90% aus Wasser und etwa zu 5% aus Ätzkalilauge. Da Wasserglas eine chemisch instabile Verbindung ist, zerfällt sie durch geringe Säuremengen (in den Wandporen durch die natürliche Luftkohlensäure) in seine Ausgangsprodukte Quarz und Ätzkali. Aus dem freigesetzten Ätzkali und der Ätzkalilauge entsteht mit der Luftkohlensäure Kaliumcarbonat, ein stark hygroskopisches bauschädliches Salz, das aus der Umgebungsluft Wasser anzieht. Ins Mauerwerk wird also ein Salz eingebracht, welches das Mauerwerk immer feuchter macht als notwendig. Außerdem sind die Kieselgele nicht langlebig und fallen innerhalb von ca. zwei Jahren soweit zusammen, dass die Feuchtigkeit wieder aufsteigen kann.Wie bei allen wässrigen Sperrmaterialien haben auch Verkieselungen die Verteilungsprobleme im Mauerwerk. Mit einer Verkieselung im Mauerwerk hat man also das Problem der aufsteigenden Feuchtigkeit nur für einen sehr kurzen Zeitraum verschoben. Eine wirkliche Austrocknung im Bereich der Sperre erzielt man nicht, auch wenn das Mauerwerk oberhalb der porenverstopfenden Masse zunächst für kurze Zeit trockener wird.

Verkieselungsprodukte können Sie daran erkennen, dass sie mit dem Gefahrenzeichen „Ätzend“ ausgezeichnet sind. Da die Produkte, stark ätzend sind, sollten sie nur mit entsprechender Schutzkleidung verarbeitet werden.

Verkieselung